Die Inseln und Ihre Einwanderer
Im Jahr 2017 wanderten offiziell 19 Deutsche nach Trinidad und Tobago aus und 17 kamen wieder in ihre Heimat zurück. Innerhalb der 10 Jahre von 2008 bis 2017 emigrierten offiziell 242 Deutsche nach Trinidad und Tobago und 226 zogen nach Deutschland zurück.
Dieser karibische Inselstaat liegt vor der Küste Venezuelas (die südlichsten Inseln der Kleinen Antillen) und setzt sich aus der großen Insel Trinidad und der viel kleineren Insel Tobago zusammen. Er erlangte 1962 die Unabhängigkeit von Großbritannien und wurde 1976 zu einer Republik, ist aber weiterhin Mitglied im Commonwealth. Die höchste juristische Instanz des Landes ist nach wie vor der Privy Council in London. Der Staat ist der Verfassung nach eine Demokratie mit einem britischen Mehrheitswahlsystem.
Hier in den Tropen gibt es eine große Artenvielfalt. Die Durchschnittstemperatur liegt ganzjährig tagsüber bei etwa 28 bis 30 °C, nachts fällt sie bis auf ca. 20 °C ab. Es gibt erfrischende Passatwinde. Die Regenzeit geht von ca. Ende April bis ca. Ende Dezember. Im Gegensatz zu den meisten Inseln der Karibik liegen diese Inseln südlich der Hurrikan-Zone. Trotzdem wurden die Inseln zuletzt 1963 vom Hurrikan Flora heimgesucht. Hurrikan Ivan, der die Nachbarinsel Grenada 2004 zerstörte, hat Tobago nur leicht gestreift.
Da dieser Artikel durch die Unterstützung des auf Tobago lebenden Deutschen Jörg Kilian zustande gekommen ist und diese Insel auch allgemein empfehlenswerter für Auswanderer ist, sind die Informationen hauptsächlich auf diese Region fokusiert.
Englisch, das von über 95 % der Bevölkerung gesprochen wird, ist die am weitesten verbreitete Sprache. Spanisch ist als Zweitsprache zwar ebenfalls weit verbreitet, wird aber bei weitem nicht so gut beherrscht.
Trinidad ist mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern industriell geprägt. Hier gibt es leider Drogen- und Gang-Kriminalität.
Tobago ist mit ca. 60.000 Einwohnern die wesentlich kleinere Insel der Zwillingsrepublik. Ganzjährlich leben ca. 30 bis 40 Deutsche hier und noch einmal ungefähr dieselbe Anzahl verlebt den europäischen Winter auf der Insel.
Reisen und Langzeitaufenthalt
Reisende aus Europa müssen im Besitz eines noch mindestens 6 Monate gültigen Reisepasses sein. Ein Rück- oder Weiterreiseticket muss vorgelegt werden. Ein Besuchervisum für maximal drei Monate erhält man bei der Einreise am Flughafen. Eine Verlängerung ist grundsätzlich möglich. Eine Einfuhr von Pflanzen, Tieren und bestimmten Lebensmitteln ist verboten.
Die Einwanderungsgesetze in Trinidad und Tobago sind relativ streng. Eine besondere Aufenthaltserlaubnis für Hausbesitzer oder Rentner gibt es nicht. Nach spätestens 6 Monaten müssen auch diese das Land wieder verlassen. Transparente Regeln, die deren Aufenthalt bestimmen, gibt es nicht – hier liegt vieles im Ermessen des zuständigen Beamten, ob man das Land nach vier, fünf oder sechs Monaten wieder zu verlassen hat.
Arbeiten in Tobago
Tobago kann sich aufgrund des hochproduktiven Energiesektors in Trinidad einen sehr großen Staatssektor leisten, der die überwiegende Anzahl der Einwohner beschäftigt. Arbeitslose gibt es in Tobago nur sehr wenige. Ausländer arbeiten vor allem im Tourismus bzw. Gastgewerbe. Eine Arbeitserlaubnis kann man über einen Arbeitgeber erwerben, wenn dieser keine einheimische Arbeitskraft finden kann. Ein Beispiel hierfür ist u.a. der Pizzabäcker aus Italien, der die italienische Pizza aus dem Steinbackofen backt. Diese Tätigkeit könnte kein Einheimischer entsprechend ausüben. Eine Arbeitserlaubnis für Ausländer wird in der Regel für ein Jahr ausgestellt. Gelingt es, diese für insgesamt 3 Jahre zu erlangen, kann man eine ständige Aufenthaltserlaubnis beantragen.
Die ständige Aufenthaltserlaubnis konnten vor allem Europäer erhalten, die bis vor ca. 2007 einen einheimischen Staatsbürger geheiratet haben. Hat man zunächst eine Aufenthaltserlaubnis erworben, die jährlich erneuert werden muss, kann diese nach 3 Jahren permanent werden. Einige Deutsche, die seit sehr vielen Jahren mit einem Einheimischen verheiratet sind, haben diese jedoch noch immer nicht erhalten. Die Staatsbürgerschaft von Trinidad und Tobago kann man erwerben, wenn man zuvor für mindestens 8 Jahre die ständige Aufenthaltsgenehmigung besessen hat. Allerdings erschweren es deutsche Gesetze, eine zweite Staatsbürgerschaft zu erwerben.
Krankenversichert – sicher, preiswert, flexibel
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Lebenshaltungskosten
Lebensmittel sind im allgemeinen teuter als in Deutschland. Im Gegensatz dazu ist der Bereich Transport, also öffentliche Verkaehrsmittel und Taxi erheblich preiswerter.
Durchschnittliche Lebenshaltungskosten von Port of Spain (von 10/2016 – 03/2018)
Was | Preis in Euro |
Restaurant – Essen, Preiswertes Restaurant | 5,65 |
Restaurant – Cappuccino | 2,15 |
Restaurant – Coca / Pepsi (0,33-Liter-Flasche) | 0,75 |
Restaurant – Wasser (0,33 l-Flasche) | 0,70 |
Milch (1 Liter) | 1,55 |
Weißbrot (500g) | 1,50 |
Reis (weiß), (1kg) | 1,60 |
Eier (12) | 2,75 |
Lokale Käse (1kg) | 5,50 |
Hühnerbrustfilet (1kg) | 5,35 |
Rindfleisch (1kg) | 4,40 |
Äpfel (1kg) | 5,60 |
Bananen (1kg) | 1,90 |
Orangen (1kg) | 2,00 |
Tomaten (1kg) | 3,25 |
Kartoffeln (1kg) | 0,80 |
Kopfsalat (1 Kopf) | 1,05 |
Wasser (1,5 Liter-Flasche) | 0,85 |
Flasche Wein (Mittelklasse) | 14,30 |
Einheimisches Bier (0,5 Liter-Flasche) | 1,25 |
Importiertes Bier (0,33 Liter-Flasche) | 1,85 |
Erwerb von Immobilien
Aufgrund eines ca. 10 Jahre alten Gesetzes ist der Erwerb von Grund und Boden in Tobago für Ausländer fast unmöglich geworden. Aufgrund gestiegener Kriminalität verkaufen Ausländer vielmehr öfters ihren Besitz, den sie in den Jahren vor 2007 erworben haben.
Mieten und Preise
Für ein 1-Zimmer-Apartment zahlt man monatlich ca. 300 bis 350 €, inklusive Nebenkosten. Strom, Wasser und Benzin sind stark subventioniert. Allerdings sind die Preise im Supermarkt häufig mit denen in der Schweiz zu vergleichen. Die überwiegende Anzahl der Lebensmittel wird aus dem Ausland importiert.
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Auswandern nach Trinidad und Tobago – Fazit
Tobago fühlt sich aufgrund der Bodenschätze des Landes nicht so sehr angewiesen auf Tourismus und Ausländer. Investitionen werden zudem durch eine vorherrschende Korruption erschwert. Ein sich in der Krise befindender Tourismussektor, die faktische Unmöglichkeit als Ausländer Grundbesitz zu erwerben sowie eine ansteigende Kriminalität, auch gegen Ausländer, haben dazu geführt, dass sich die Zahl der Ausländer in Tobago in den letzten Jahren eher die Waage gehalten hat.
Allgemein gilt Trinidad gefährlicher als Tobago (Trinidad hat nach Honduras und Venezuela eine der höchsten Mordraten der Welt – siehe Studie zum Global Peace Index). Trinidad hat hingegen einen verhältnismäßig stärkeren privaten Sektor. Hier wirken Arbeitnehmer auch motivierter und kompetenter. Allerdings sind hier die sozialen Probleme größer. Deutsche sollten es im Arbeitsmarkt jedoch einfacher haben (aufgrund des stärkeren privaten Sektors). Hier arbeiten z.B. deutsche Spitzenmanager/Ingenieure im hochproduktiven Energiesektor. Alle anderen Wirtschaftssektoren gelten als defizitär. Der Landerwerb von Ausländern ist nicht ganz so restriktiv wie auf Tobago.
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Trinidad und Tobago
Fläche: 5.128 km²
Einwohner: 1.218.208 (2017)
Bevölkerungsdichte: 259 E/km²
Regierungsform: Parlamentarische Demokratie im Commonwealth
Landeshauptstadt: Port of Spain (auf Trinidad)
Amtssprachen: Englisch und Spanisch
Religionen:
55 % der Bevölkerung sind Christen unterschiedlicher Konfessionen,
18,2 % Hindus,
5 % Muslime,
13,3 % der Einwohner können keiner Glaubensrichtung zugeordnet werden,
8,5 % kleinere Glaubensgemeinschaften,
davon 0,7 % Zeugen Jehovas
Währung: Trinidad-und-Tobago-Dollar (TTD)
1 TTD = 100 Cents
Wechselkurse:
1 EUR = 7,753 TTD
1 TTD = 0,135 EUR
1 CHF = 6,890 TTD
1 TTD = 0,147 CHF
(Kurs vom 14.01.2019)
Telefon Vorwahl: +1 (868)
Zeitzone: UTC−4
Letzte Aktualisierung: 14.01.2019
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